Als wir vor ein paar Jahren das alte Gebäude übernommen haben, war uns bald klar: Wir wollen es für unsere Familien erhalten. Das ist in Zeiten der aussterbenden Ortskerne und leerstehenden Geschäfte eine hehre Aufgabe. Wir waren uns auch gleich darüber einig, dass wir eine neue Funktion für die Räume finden mussten, denn es als Wirtshaus zu verpachten, hätten wir nicht übers Herz gebracht. Zu sehr haben unsere Großeltern und Eltern die Tradition des Hauses geprägt, das zum Zeitpunkt der Übergabe schon etliche Jahre eine Art Winterschlaf hielt. Das Gastzimmer war leer. Die schöne alte Holzvertäfelung, die Tische, Stühle, die Garderobe und sogar die Standuhr waren verkauft worden und schmücken seither eine Weinstube am Attersee.

Nach einiger Zeit der Überlegung, der Recherche und vielen gemeinsamen Gesprächen, entschieden wir uns gegen die Fremdvermietung. Nicht nur, weil es ohnehin schwer ist, einen geeigneten Mieter zu finden. Sondern weil wir uns nicht vorstellen konnten, das Gastzimmer selbst nicht mehr nutzen zu können.

Also ans Werk! Konzept erarbeitet, verworfen, neues Konzept erarbeitet, Finanzierung überlegt und die Ärmel hochgekrempelt: Zuerst wurde die Küche renoviert. Den alten Küchenherd abbauen? Niemals! Aus ihm ist ein Arbeitstisch geworden. Aus der Küche selbst ein wunderschönes Atelier für kreatives Werken, ein Rückzugsraum für ruhiges Arbeiten – und das, was sie immer schon war: die optimale Ergänzung zum Gastzimmer.

Uschi und Norbert am Werken

Uschi und Norbert am Werken

Um das Gastzimmer kümmerten wir uns dann im nächsten Schritt. Heizung einbauen, Wände neu, Elektrik, Lampen … Boden ausbessern, die Schank abbauen, den Bierkühlraum in eine Teeküche verwandeln … Arbeit Arbeit, und die Nerven haben gehalten. Die allermeiste Zeit zumindest. Kein Wunder, bei der großartigen Unterstützung durch unsere Familie, unseren Freunden und vielen guten Geistern aus Eferding und Umgebung.

Jetzt ist das Eferdinger Gastzimmer fertig – und wir hoffen, die Großherzigkeit und Hilfsbereitschaft, die wir in der Umbauzeit erlebt haben, in gleichem Maß zurückgeben zu können. Danke an Euch alle!